Jake Bowen wurde am 18. November 1983 in New Paltz, New York, geboren – einem verschlafenen Nest, das vermutlich nur Kühe, Ziegen und Leute kennt, die glauben, dass Metal nur laute Geräusche aus der Hölle sind. Aber Jake? Der Typ hat schon früh beschlossen, dass er nicht auf langweilige Dinge steht. Heute ist er einer der drei Gitarristen der Progressive-Metal-Band Periphery – einer Band, die die Djent-Szene erschüttert hat, während andere noch versuchen, ihren Gitarrenverstärker einzuschalten.
Djent ist dieser krumme, harte, hyperpräzise Stil, der Gitarristen weltweit das Gehirn verknotet, und Jake spielt ihn so, als würde er nebenbei noch Whisky trinken und Memes checken. Seit dem Debütalbum 2010 ist er nicht mehr aus der Szene wegzudenken, und das aus gutem Grund: Er ist nicht nur Gitarrist, er ist Soundarchitekt, Multiinstrumentalist und wahrscheinlich heimlich ein verdammter Wissenschaftler für Riffs.
Bei Periphery ist Jake ein Alleskönner: Lead-, Rhythmus- und Clean-Gitarren auf sechs, sieben und acht Saiten, gestimmt von Drop C bis A# und manchmal bis F-Standard. Jede Show ist ein Test für die Ausrüstung, die hält, was sie verspricht – sei es Hitze, Kälte oder die gnadenlose Dauerbelastung durch Jakes Finger. Zusammen mit Misha Mansoor und Mark Holcomb holt er alles aus den Gitarren raus, was geht – und manchmal noch ein bisschen mehr, nur um sicherzugehen, dass du beim Zuhören anfängst zu schwitzen.
Aber Jake ist nicht nur Metal. Unter eigenem Namen veröffentlicht er elektronische Musik, die mehr Atmosphäre hat als ein Blade-Runner-Film, und zeigt damit, dass er weit mehr draufhat als nur tiefgestimmte Gitarren zu prügeln. Sein erstes Soloalbum „Isometric“ erschien 2015 und lässt klar erkennen, dass Jake ein Sounduniversum erschaffen kann, das vom Prog-Metal bis zu Electronica und Ambient reicht.
Im Nebenprojekt Four Seconds Ago sprengt er zusammen mit Misha Mansoor Genregrenzen, als wäre es ein gemütliches Wochenend-Hobby. Jake nennt als Einflüsse Pantera, Nine Inch Nails, He Is Legend und Telefon Tel Aviv – eine wilde Mischung, die sowohl Metalheads als auch Elektronikfans begeistert. Er besitzt eigene Signature-Gitarren von Ibanez, sechs- und siebenstimmig, mit festen Stegen und doppelten Tremolo-Locking-Systemen – die 7-saitige Version wurde sogar speziell für ihn gebaut.
Dazu kommen seine Signature-Tonabnehmer von DiMarzio namens Titan, die seinen unverwechselbaren Klang abrunden. Funfact: Trotz all dieser technischen Monster-Skills hat Jake seine ersten Riffs auf einer kaputten Gitarre mit nur drei Saiten geübt – und trotzdem schon ganze Songs daraus gebaut. Wenn das nicht zeigt, dass er einfach alles aus dem rausholt, was er in die Finger bekommt, dann wissen wir auch nicht weiter.