The Black Dahlia Murder: Eine Death-Metal-Soap mit Blastbeats und Leichenduft. The Black Dahlia Murder – klingt wie ein True-Crime-Podcast, ist aber eine der härtesten Melodic-Death-Metal-Bands der USA. Gegründet 2001 im schönen Waterford, Michigan – einer Stadt, die man wahrscheinlich nur kennt, wenn man mal auf der Flucht war – benannten sie sich nach dem berüchtigten Mord an Elizabeth Short, der bis heute ungelöst ist. So viel zum Thema gute Laune.
Line-up (aka „Wer ist heute noch dabei?“):
- Brian Eschbach – mittlerweile Schreihals der Band, früher Rhythmus-Gitarrist (sprich: der Typ, der nicht für die Soli verantwortlich war).
- Ryan Knight – ist wieder zurück, diesmal an der Rhythmusgitarre. Früher hat er die fetten Soli gespielt. Vielleicht tut er das wieder. Wer weiß das schon.
- Max Lavelle – am Bass seit 2012. Still dabei. Vermutlich unzerstörbar.
- Alan Cassidy – Drummer. Macht seit 2012 die Doublebass zur Waffe.
Die Band ist im Grunde wie „The Walking Dead“ – keiner bleibt ewig, aber irgendwie geht die Serie immer weiter.
Frühe Jahre: Demo-Tapes, Line-up-Karussell und erste Blutspuren. Ende 2000 kamen ein paar Typen zusammen und dachten sich: „Lass uns was Brutales machen.“ Also hauten sie das Demo What a Horrible Night to Have a Curse raus – Spoiler: Der Titel blieb hängen. Danach kam die EP A Cold-Blooded Epitaph über Lovelost Records. Der Name ist Programm. Nach ein paar Gigs, unter anderem beim Milwaukee Metal Fest, kam 2003 der Plattenvertrag mit Metal Blade – und ab da ging’s bergab. Im positiven Sinne.
Die Alben (Achterbahnfahrt mit Gitarrensoli). Unhallowed (2003): Ihr erstes richtiges Album. Der Sound? Wie ein Rasiermesser auf Speed. Produziert u.a. von einem Typen, der eigentlich bei Walls of Jericho zockte. Alles schön DIY. Miasma (2005): Charts? Platz 118. Für Death Metal ein Ritterschlag. Danach: zwei Leute raus. Einer wegen „besserem Lebensstil“. Wahrscheinlich Yoga oder so. Nocturnal (2007): Düsterer, brutaler, geiler. Platz 72 in den Charts. Gitarrist Kempainen verschwand, Ryan Knight kam. Upgrade confirmed.
Deflorate (2009): 12.000 Verkäufe in Woche eins. Platz 43 der Billboard 200. Metal Blade konnte das wahrscheinlich selbst nicht glauben. Danach: Welttour mit Children of Bodom – Metal-Familientreffen deluxe. Ritual (2011): Eines ihrer meistgelobten Alben. Platz 31 in den Billboard Charts – aka: „Wir sind jetzt offiziell erfolgreich, ihr Spacken.“ Everblack (2013): Trevor begrüßte Max Lavelle als neuen Bassisten mit den Worten: „Du bist jetzt der Neue, gewöhn dich dran.“ Die Platte selbst? Eine Hasskapsel mit Melodie. Platz 32 Billboard. Läuft. Grind 'Em All (2014): Eine 7-Zoll-Gedächtnis-EP mit drei Grindcore-Covers. Ursprünglich fast 10 Jahre alt. Warum? Weil sie es konnten.
Abysmal (2015): Trevor kündigte das Album mit „roh und natürlich“ an. Klingt wie ein Bio-Joghurt, war aber eher ein Vorschlaghammer mit Stimmung. Danach verließ Ryan Knight die Band, Brandon Ellis übernahm. Nightbringers (2017): Album Nr. 8. Platz 35 in den Charts. Alles wurde schneller, dreckiger, brutaler – wie eine Midlife-Crisis mit Gitarren. Verminous (2020): Album 9. Düsterer, schleimiger und irgendwie... grün. Aber hey, Metal-Fans liebten es.
Tod, Tribute und verdammt viel Respekt. Am 11. Mai 2022 dann der Schock: Trevor Strnad, die Stimme und das Herz der Band, war tot. Kein offizieller Grund, aber der Hinweis auf die Suizid-Hotline am Ende des Statements sagte alles. Es war ein Schlag in die Magengrube der Metal-Welt. Im Oktober 2022 dann ein Tributkonzert in Detroit. Brian Eschbach trat ans Mikro – nicht weil er es wollte, sondern weil er wusste, dass Trevor dasselbe für ihn getan hätte. Ryan Knight kehrte zurück an die Gitarre. Die Band? Nicht tot. Nur verändert.
Und dann? Im Juni 2024 erschien Aftermath, die erste Single des kommenden Albums Servitude. Im August folgte Mammoth’s Hand. Beides klang wie ein postapokalyptisches Donnerwetter. Und ja, Servitude droppt am 27. September 2024. Notiert euch das. Im Februar 2025 dann die nächste Nachricht: Brandon Ellis verlässt die Band. Seine Worte? „Zeit für ein neues Kapitel.“ Klassisch. Was auch immer das heißt – wir hoffen, er meint kein Jazzprojekt.