Geboren in São Paulo, Brasilien, wuchs Lari Basilio in einem musikalischen Haushalt auf – ihr Vater spielte Gitarre in der Kirche, sie hörte genau hin. Statt sich auf ausgetretenen Wegen zu bewegen, entschied sie sich schon früh für ihren eigenen: keine Lyrics, keine Showeffekte – nur eine Gitarre und verdammt viel Gefühl in den Fingern. Lari Basilio hat nie auf das typische Rockstar-Image gesetzt. Stattdessen hat sie sich 2011 einfach hingesetzt und ihr erstes Instrumental-EP rausgehauen – schlicht "Lari Basilio" genannt.
Kein Drama, nur Musik. Mit an Bord: Felipe Andreoli von der brasilianischen Metal-Band Angra. Produziert wurde das Ganze übrigens von einem Typen mit fünf Latin Grammys. Läuft. 2015 hat sie dann richtig einen rausgehauen: The Sound of My Room. CD und DVD. Release im Kino. Ja, richtig gelesen – Kino. Instrumentale Gitarrenmusik im Kino zu zeigen war so abgefahren wie Laris Kompositionen selbst. Guitar Player Brazil nannte das Ganze „kreativ“ – was ziemlich untertrieben ist.
2014 räumt sie beim Samsung E-Festival ab und spielt vor 15.000 Leuten beim Best of Blues Festival. Neben ihr auf der Bühne: Keb’ Mo’ und Quinn Sullivan. Und als ob das nicht reicht, jammt sie später auch noch mit Steve Vai. Kein Scherz – einfach mal auf YouTube suchen. Gold wert. Sie hat Guitar Clinics mit Paul Gilbert und Andy Timmons gemacht, war 2017 beim Malibu Guitar Festival dabei und wurde 2019 von niemand Geringerem als Joe Satriani zum legendären G4 Experience eingeladen – als erste Frau überhaupt. Wenn das kein Statement ist.
Ihr Stil? Technisch, aber nie kalt. Melodisch, aber nie kitschig. Viele sagen, sie hat der E-Gitarre einen neuen Weg gezeigt – und dabei das Niveau gleich mit hochgeschraubt. Und wenn du denkst, das war's schon: Ihr aktuelles Album Far More wurde in den Capitol Studios in L.A. aufgenommen – mit Vinnie Colaiuta, Nathan East, Greg Phillinganes. Gäste? Joe Satriani. Siedah Garrett. Und Lari mittendrin – ganz ruhig, ganz fokussiert. Kein Drama. Nur Musik.