Alexi Laiho kam am 8. April 1979 im Jorvi-Krankenhaus in Espoo, Finnland, auf die Welt – offiziell als Markku Uula Aleksi Laiho. Und ja, schon der Name klingt nach jemandem, der später Gitarre schreddern würde (nicht wirklich). Die Musik war in seiner verdammten DNA: Vater Heikki war Keyboarder in einer Band namens The Bettler, die Beatles und Rolling Stones abdeckte, Mutter Kristiina hatte ein Händchen für Klavier und Flöte. Alexis große Schwester Anna legte schon früh den Grundstein für sein Metal-Gen, indem sie ihn mit Kiss, Metal-Zeitschriften und dem aufkeimenden Death Metal bekannt machte. Kein Wunder, dass Alexi schon als kleiner Junge ein bisschen wild war. Alexi wuchs in einer coolen Familie auf.
Die Laihos reisten in Länder wie Deutschland, Ungarn, Schweden und Spanien, wo sie eine Villa besaßen. Aber das gute Leben schreckte ihn nicht davor ab, runtergekommene, verlassene Gebäude zu erkunden und Skateboard zu rocken. Mit sieben Jahren begann Alexi, Geige zu lernen. Ja, Geige – weil natürlich jeder Metal-Gott mal mit Klassik anfängt. Zwölf Jahre alt, und die Geige war ihm zu lahm – er wollte schreien, nicht leise Töne spielen. Mit elf griff er zur Gitarre, einem Geschenk seines Vaters: eine Tokai Stratocaster. Und von da an war klar: dieser Junge würde nicht einfach Musik machen – er würde sie zerstören, wieder zusammensetzen und die Welt damit verblüffen.
Sein Teenager-Dasein in Espoo war geprägt von Metal, Skateboarden und dem Aufsaugen aller Arten von Musik. Von Helloween über NWA bis zu Darkthrone, Alexi war ein Schwamm. Schon früh lernte er, dass es nicht nur darum ging, die Noten zu treffen, sondern sie mit Leidenschaft zu zerreißen. Seine erste Band hieß IneartheD, gegründet zusammen mit Schlagzeuger Jaska Raatikainen, und 1993 wurde daraus Children of Bodom – inspiriert von einem lokalen Mordfall, weil Metal nun mal ein bisschen morbide sein muss. 1997 kam ihr Debütalbum "Something Wild" heraus. Die Metal-Szene Finnlands spürte sofort: hier kommt jemand, der nicht nur rumschreit, sondern Gitarren wie ein Maschinengewehr abfeuert.
Mit Hatebreeder (1999), Follow the Reaper (2000) und Hate Crew Deathroll (2003) katapultierte Alexi Children of Bodom in den internationalen Metal-Olymp. Er war Frontmann, Sänger, Gitarrist und Mastermind – alles in Personalunion, und alles mit dem Ziel, jede Bühne zu rocken. Doch so genial Alexi auf der Bühne war, so kämpfte er im echten Leben. Alkohol, Depressionen, der Druck auf Tourneen – all das nagte an ihm. Aber selbst in den härtesten Momenten behielt er seine Würde: er wollte nicht, dass die Leute ihn bemitleiden, sondern seine Musik feiern. Er gab Interviews, sprach ehrlich über seine Dämonen, aber ließ die Aufmerksamkeit dort, wo sie hingehörte – bei seinen Gitarren, seinen Soli, seinen Songs.
Musikalisch war Alexi ein Chamäleon. Ob Black Metal, Death Metal, Thrash, Power Metal oder neoklassische Licks – er schuf eine eklektische Mischung, die niemanden kalt ließ. Mit seiner einzigartigen Fähigkeit, Geschwindigkeit, Aggression und Melodie zu vereinen, prägte er ein ganzes Genre. Fans und Kritiker nannten ihn den größten Gitarristen seiner Generation, und Metal Hammer ehrte ihn 2008 mit dem Dimebag Darrell Shredder Award. Privat war Alexi ein Mann mit komplexen Beziehungen.
2002 heiratete er Kimberly Goss von Sinergy – die Ehe endete 2004. Später war er mit Kristen Mulderig zusammen, bevor Kelli Wright-Laiho bis zu seinem Tod an seiner Seite war. Alexi liebte seine Familie, pflegte enge Freundschaften und war ein begeisterter Sammler von Muscle-Cars. Jeff Bridges’ The Big Lebowski? Lieblingsfilm. Skateboards, Autos, Chaos – er lebte nach eigenen Regeln. 2019 endete Children of Bodom offiziell, aber Alexi ruhte sich nicht aus. Zusammen mit Daniel Freyberg, Waltteri Väyrynen und Mitja Toivonen gründete er Bodom After Midnight. Kurz vor seinem Tod nahmen sie die 3-Song-EP Paint the Sky with Blood auf, ein epischer Abschluss voller Rage, Melodie und purer Intensität.
Am 29. Dezember 2020 verließ Alexi Laiho die Welt mit nur 41 Jahre. Sein Tod schockierte die Metal-Welt, und Fans trauerten weltweit. Posthum wurden seine letzten Werke veröffentlicht, und er hinterließ ein Vermächtnis, das noch Generationen inspirieren wird. Sei es Children of Bodom, Bodom After Midnight oder seine Soloideen – alles trug seinen Stempel: Geschwindigkeit, Aggression, Technik und Herz. Alexi Laiho war kein gewöhnlicher Musiker. Er war ein Metal-Poet, ein Gitarren-Magier, ein wilder Geist, der die Bühne brennen ließ und die Herzen seiner Fans höherschlagen ließ. Und auch wenn er nicht mehr unter uns weilt, schreit sein Spiel noch immer in jeder Note weiter.