James Hetfield ist die lebende Verkörperung von Metallica, das Knurren, der Groove, der alles zusammenhält. Wenn du an Metallica denkst, hörst du sofort diese raue, alles durchdringende Stimme – die Stimme eines Mannes, der schon vor seinem 18. Lebensjahr mehr Schicksalsschläge eingesteckt hat als die meisten in drei Leben. Geboren 1963 in Downey, Kalifornien, wuchs James in einem Haushalt auf, in dem strikte christliche Wissenschaft nicht nur Religion, sondern Lebensregel war – Medizin? Fehlanzeige. Als seine Mutter an Krebs starb, war James 16, und dieser Verlust hat später so ziemlich jede düstere, ehrliche Zeile von Metallica geprägt.
Sein Vater? Ein LKW-Fahrer, der nebenbei wahrscheinlich dachte, sein Sohn würde nie die Bühne rocken. Spoiler: Hat er. Hetfield fing mit Klavier an, wechselte zu Drumsticks seines Halbbruders und landete schließlich bei der Gitarre – das Instrument, das ihn unsterblich machen würde. Beeinflusst von Aerosmith, Black Sabbath, Led Zeppelin und Thin Lizzy, war der junge Hetfield schon damals ein hungriger, kompromissloser Musikfresser. Erste Bands wie Obsession, Phantom Lord und Leather Charm waren seine Übungsplätze für den Thrash, den die Welt noch nicht kannte.
Dann kam Lars Ulrich, ein Zeitungsinserat und das Schicksal. 1981 antwortete Hetfield – und boom: Metallica war geboren. Innerhalb eines Jahres veröffentlichte er mit „Hit the Lights“ auf Metal Massacre einen Song, der später in die Annalen des Thrash Metal einging. Hetfield übernahm Rhythmusgitarre, Leadgesang, Songwriting, Gitarrenharmonien – kurz: Er war der Architekt des Chaos und der Struktur zugleich. Aber hey, Rockstar-Sein ist kein Ponyhof. 1992 explodierte bei einem Konzert in Montreal Pyrotechnik, Hetfields linke Seite brannte wie der Teufel höchstpersönlich – Hand, Arm, Augenbrauen, Gesicht, Haare – alles mitgenommen.
Und was tat Hetfield? 17 Tage später stand er wieder auf der Bühne. Kein Mitleid. Keine Pause. Nur pures, verkohltes Rock’n’Roll-Herz. Er kämpfte gegen Alkoholismus, durchlief mehrere Entzüge und fand seinen Weg zurück – ein Straight-Edge-Rebellen-Rückfallmeister, der seine Dämonen direkt in Songs und Leben umwandelte. Nebenbei jagt er, züchtet Bienen, bastelt an Autos und Motorrädern, sammelt Hot-Rods und schaut Sport wie ein Mensch, der verstanden hat, dass das Leben weitergeht, egal wie sehr du verbrennst.
Heute lebt er in Vail, Colorado, ist Vater, Ex-Mann, Tattoo-Sammler (inklusive Pyro-Flammen-Tattoo, dass seine Verbrennung von 1992 symbolisiert) und Metal-Gott. Er ist der Rhythmusgitarrist, der alles zusammenhält, der Mann hinter den Knurren, der Typ, der dafür sorgt, dass Metallica nicht nur Band, sondern Institution ist. Kurz gesagt: James Hetfield hat alles erlebt, alles überlebt und alles besiegt – und tut es immer noch mit derselben gnadenlosen, brennenden Energie, die ihn von einem Kind, das Klavier lernte, zu einem der größten Metal-Rhythmusgitarristen aller Zeiten machte.